Windkraftanlage auf dem Reinertsberg genehmigt

Der jahrelange Kampf der Bürgerinitiative "Gegenwind" scheint am Ende doch vergebens: Die Bezirksregierung hat die Windkraftanlage auf dem Reinertsberg in Kirchheide genehmigt. Lemgo-Kirchheide. Der aus Eckernförde stammende Investor kann mit dem Bau der Anlage des Typs "Fuhrländer MD 77" beginnen, so die Auskunft von Peter Hermes von der Bezirksregierung. Ein weiterer Bauantrag sei nicht mehr nötig. Den Anwohnern, die die Anlage mit ihrer Nabenhöhe von 61,5 Metern (Rotordurchmesser: 77 Meter) unbedingt verhindern wollten, bleibt nur noch eine Klage gegen die Genehmigung wegen "persönlicher Betroffenheit". Einreichungsfrist beim Verwaltungsgericht Minden: vier Wochen. Dabei sah es zwischenzeitlich so aus, als sei das Projekt gestorben. Die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Lippe hatte sich gegen die Windkraftnutzung auf dem 280 Meter hohen Reinertsberg ausgesprochen, da ein unter Artenschutz stehendes Rotmilan-Pärchen in der Nähe brütet. Dieser Ansicht hatte sich die Bezirksregierung angeschlossen und die Genehmigung abgelehnt. Dagegen wiederum klagte der Investor im Oktober 2008 beim Verwaltungsgericht Minden. Dieses Verfahren ging jetzt ohne Richterbeschluss zu Ende. Nach weiteren Gutachten muss der Antragsteller für die Genehmigung zusätzliche Auflagen für den Artenschutz und für die Landschaft erfüllen. Dabei geht es laut Hermes unter anderem um die Ernte in der Nähe der Anlage. Offen ist noch, an welches Stromnetz die Windkraftanlage angeschlossen wird. Vom Gebiet her wären die Stadtwerke Lemgo zuständig, allerdings könnte die nächstliegende Einspeisemöglichkeit auch im Netz von E.ON Westfalen Weser liegen. Die Anlage auf dem Reinertsberg an der Grenze zu Bad Salzuflen und Kalletal wäre die vierte in Lemgo. Die anderen drei Windräder befinden sich am anderen Ende des Stadtgebiets: im äußersten Süden an der Grenze zu Detmold.

Quelle: Lippische Landeszeitung

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