Dass der Bau von Windenergieanlagen in OWL derzeit nicht erforderlich sei, hat Umweltminister Remmel an Voraussetzungen geknüpft. Die eine ist das Austauschen bzw. Modernisieren alter
Windenergieanlagen (WEA), um höhere Anlagenleistungen zu erreichen. Außerdem müssen mehr Speicherkapazitäten (Speicherkraftwerke und Power-to-Gas-Anlagen) geschaffen werden. Die zweite Voraussetzung ist die Zielsetzung, bis 2020
einen Anteil von 15 % Windenergie am Energiemix zu erreichen. Um einen Ausstieg aus der Kernenergie und
die Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase zu realisieren, benötigen wir jedoch langfristig einen höheren Anteil an Strom aus Windkraft.
Immer wieder sind Befürchtungen zu hören, dass...
- ...Windenergieanlagen bei der Ausweisung neuer Nutzungsflächen zu nah an die Wohnbebauung platziert würden und Lärm und optische Reize (Schattenwurf und
Reflexionen) die Anwohner belasten.
Das Bundesimmissionsschutzgesetz gibt dazu klare Vorgaben (siehe auch TA Lärm). Kein Betreiber würde sich leichtfertigRechtsstreitigkeiten aussetzen.
- ...Windräder die Landschaft verspargeln.
Ja, alle von Menschen gemachten Bauwerke stellen einen Eingriff in die Umwelt dar - Windräder genau wie Kohle- oder Atomkraftwerke, Tagebaue, Zechen und Wasserkraftwerke. Aber nur wenige Erholungssuchende stören sich ernsthaft an Windenergieanlagen. Beispiele hierfür sind unsere Küsten oder der Patensteig im Extertal. Es gibt sogar einen speziellen Reiseführer.
Hier geht es ernsthaft um die Energiewende, die wir alle schaffen können; zu Stromkosten, die bei genauer Betrachtung bei den Erneuerbaren
Energieen mindestens so niedrig sind, wie bei fossilen Energieträgern, die seit Jahrzehnten steuerlich subventioniert werden. Es geht um Klimaschutz, denn der findet nicht erst vor
der Haustür des Nachbarn statt. Ja, es geht um Profilierungswünsche und finanzielle Interessen: Deutschland ist ein Hochtechnologieland mit den neuen Exportschlagern WEA, Photovoltaik und
viel Technik drumherum. Hier können wir viele Arbeitsplätze schaffen, das ist ein klares finanzielles Interesse. Auf unserem Internetauftritt buergerwind-lemgo.jimdo.com können Bürger lesen,
wie sie daran partizipieren können.
Gas-, Kohle- und Ölvorräte werden immer weniger, Atommüll strahlt noch in tausend Jahren. Wind und Sonne werden dann noch zuverlässig und sauber Energie liefern. Nachweislich mehr als genug.
Wir laden alle ein, sich an Bürgerwindprojekten zu beteiligen, damit die Profite in den Taschen der Bürger landen und damit diese bei der Gestaltung
des Wo und Wie konstruktiv mitreden können. Und wir laden alle Bürger ein, sich in unserem Internetauftritt mehr Informationen zu Erneuerbaren Energieen zu beschaffen.
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